Die Säule 3a bietet viele Vorteile

Wer es sich leisten kann, einen Teil seiner Ersparnisse langfristig anzulegen, sollte in die Säule 3a investieren. Deren Attraktivität basiert auf dem Steuervorteil, der allerdings stark von Lohn, Wohnort und Haushaltseigenschaften abhängig ist.

Anleger mögen sich fragen, ob der direkte Steuervorteil der Säule 3a durch die spätere Kapitalbezugssteuer neutralisiert wird, und ob sich die Säule 3a unter dem Strich lohnt, vor allem wenn man die Anlage- und Bezugsbeschränkungen gegenüber den freien Anlagen der Säule 3b in Betracht zieht. Tatsächlich hänge die Attraktivität von der persönlichen Situation ab, sagen die UBS-Ökonomen und Vorsorgespezialisten James Mazeau und Jackie Bauer. Sie haben die verschiedenen Vorteile der Säule 3a untersucht.

Eingeschränkte Zugänglichkeit wird mit Steuervorteil aufgewogen

Die gebundene private Vorsorge der Säule 3a hat gegenüber der Säule 3b, also der ungebundenen privaten Vorsorge, Vor- und Nachteile. Der Hauptvorteil liegt in der Einkommensteueroptimierung, während der Hauptnachteil die eingeschränkte Bezugsmöglichkeit von Ersparnissen bis zur Pensionierung und das limitierte Anlageuniversum ist. So ist der Einsatz von Fremdkapital und von alternativen Anlagen nur begrenzt möglich. Die Säule 3a biete einen klaren Kompromiss, sagen die UBS-Vorsorgespezialisten: Einen Steuervorteil im Gegenzug für die eingeschränkte Zugänglichkeit von Ersparnissen. Wer bereits über ein finanzielles Sicherheitsnetz verfüge (sprich über genügend Bargeld, um dringende oder unvorhergesehene Bedürfnisse zu finanzieren), oder regelmässige und sichere Einkommensquellen zum Abdecken zukünftiger und unerwarteter Ausgaben besitze, könne es sich leisten, Ersparnisse mit eingeschränktem Zugriff anzulegen, finden die Vorsorgespezialisten. Darüber hinaus sehen sie die eingeschränkte Zugänglichkeit sogar als einen möglichen Vorteil an, weil dadurch die langfristige Spar- und Anlagedisziplin gefördert werde. Zudem stehe das 3a-Kapital schon vor der Pensionierung zur Verfügung, um etwa einen Hauptwohnsitz zu kaufen, ein Unternehmen zu finanzieren oder bei Wegzug ins Ausland

Bezugssteuer kann gesenkt werden

Die Höhe der Einkommenssteuer ist laut Mazeau und Bauer hauptsächlich vom Steuerhoheitsgebiet, dem Einkommensniveau und den Haushaltsmerkmalen (Familienstand und Vorhandensein unterhaltsberechtigter Kinder) abhängig. Durch den progressiven Charakter der Einkommensteuer sei der Steuervorteil in der Säule 3a für Besserverdienende höher als für Geringverdienende. Ähnliche sei der Vorteil für Arbeitnehmende, die in Gemeinden mit einer hohen Einkommensteuer wohnen würden, beispielsweise in Genf, höher als für Arbeitnehmende mit niedriger Einkommensteuer wie in Zug. Zudem sei die Kapitalentnahmesteuer der Säule 3a je nach Kanton sehr unterschiedlich. Während sie in Genf relativ niedrig sei, sei sie in Zug recht hoch. «Die Bezugssteuer kann jedoch gesenkt werden, indem das 3a-Vermögen über fünf Jahre vor der Pensionierung oder zwischendurch zur Rückzahlung einer Hypothek bezogen wird», raten die Vorsorgespezialisten.

Hoher Grenzsteuersatz erhöht den 3a-Steueranreiz

Auch die Anwesenheit eines Ehegatten, eingetragenen Partners oder von Kindern könne sich auf die Attraktivität der Säule 3a auswirken, fahren die Vorsorgespezialisten fort. Ehe- oder eingetragene Lebenspartner mit zwei Einkommen würden manchmal mehr Steuern als zusammenlebende Konkubinatspaare zahlen, was sich entsprechend auf einen 3a-Steuervorteil auswirken könne. Die Kosten in Zusammenhang mit unterhaltsberechtigten Kindern könnten steuerlich vom Einkommen abgezogen werden. Diese Abzüge würden aber von Kanton zu Kanton variieren und möglicherweise den 3a-Steueranreiz im Vergleich zu Haushalten ohne Kinder senken. Das Fazit von Mazeau und Bauer: «Im Allgemeinen gilt, je höher der Grenzsteuersatz ist, desto höher ist auch der 3a-Steueranreiz.»

Säulen 3a und 3b ergänzen sich

«Die Säulen 3a und 3b ergänzen sich», fassen die Vorsorgespezialisten zusammen. Das 3a-Konto eigne sich, um in einen Teil der traditionellen Portfoliovermögenswerte wie Aktien zu investieren und dadurch den Steuervorteil zu nutzen. Das 3b-Konto biete sich für Investitionen in andere traditionelle oder alternative Vermögenswerte an.